Erdbeobachtung ist wichtiger Bestandteil der 26. UN-Klimakonferenz

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Erdbeobachtung ist wichtiger Bestandteil der 26. UN-Klimakonferenz

Credit: European Union, Copernicus Sentinel-2 imagery

Credit: European Union, Copernicus Sentinel-2 imagery

Vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 findet im schottischen Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz (COP, Conference of the Parties) unter dem Vorsitz Großbritanniens statt. Vertreter von 197 Vertragsstaaten beraten dort über geeignete Maßnahmen, um die Ziele der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) zu erreichen und das Pariser Klimaabkommen umzusetzen.

Satelliten liefern wichtige Informationen über den Anstieg des Meeresspiegels oder die Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Außerdem sammeln sie Daten über die weltweite Entwaldung oder auch zu Änderungen in der Vegetation. Zu den Schwerpunkten der diesjährigen Weltklimakonferenz zählt die Reduktion der Treibhausgase auf Netto-Null bis zum Jahr 2050 und die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius.

Teil der Konferenz wird auch in diesem Jahr der Earth Information Day“ sein, der am 3. November von 10-13 Uhr stattfindet. Themen sind die aktuellen Entwicklungen in der satellitengestützten Erdbeobachtung sowie deren Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels.

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Bild 1): Massenveränderungen der Eisschilde

Für die Erfassung der globalen Eismassen sind Satelliten von entscheidender Bedeutung: Denn sie bieten die einzige Möglichkeit, Massenveränderungen der Eisschilde sowie deren Beitrag zum Meeresspiegelanstieg nicht nur punktuell, sondern auch umfassend und kontinuierlich zu messen. So konnte festgestellt werden, dass im Zeitraum zwischen April 2002 und Juni 2021 der Grönländische Eisschild durchschnittlich 250 und der Antarktische Eisschild 92 Gigatonnen pro Jahr an Eismasse verloren haben. Zusammen verursachten sie damit etwa 26 Prozent des mittleren globalen Meeresspiegelanstiegs. Doch wie funktionieren solche Messungen? Durch die Umverteilung von Massen, wie etwa durch das Schmelzen von Eis, verändert sich die Erdanziehung. Da sich das Schwerefeld der Erde wiederum auf die Satellitenbahnen und somit auf die Positionen und Geschwindigkeiten der Satelliten auswirken, können Missionen wie GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) und GRACE-Follow-On, die im Jahr 2018 startet, solche Auswirkungen messen.
Die Sentinel-2-Aufnahme vom 28. Mai 2021 zeigt das Gebiet um den Nordenskiold-Gletscher an der Westküste Grönlands.

Bild 2): Abnahme Mangroven in Bangladesch

Die Sentinel-2-Aufnahme vom März 2020, zeigt ein Gebiet des Sundarbans Reserve Forest in Bangladesch – dem größten Mangrovenwald der Welt. Laut Bericht der Weltorganisation für Meteorologie ist die Ausdehnung der Mangroven in Bangladesch zwischen 1992-2019 durch zahlreiche tropische Stürme um 19 % zurückgegangen.
Daten der Sentinel-2-Mission des Copernicus-Programms sind bei der Kartierung und Überwachung der Ausdehnung von Mangroven äußerst hilfreich. Dies wird mit den Daten des ersten deutschen Hyperspektralsatelliten EnMAP, der Anfang 2022 startet, weiter verbessert.