A.1 - Copernicus für eine nachhaltige Gestaltung in der Landwirtschaft

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Copernicus für eine nachhaltige Gestaltung in der Landwirtschaft

Organisation

Dr. Heike Gerighausen, Julius Kühn-Institut (JKI) Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung (FLF)

Moderation

Dr. Heike Gerighausen, Dr. Markus Möller, JKI FLF

Hintergrund

In Deutschland wie auch weltweit wird in der Landwirtschaft der mit Abstand größte Teil der Grundnahrungs- und Futtermittel erzeugt. Ackerbauliche Produktionssysteme stellen somit einen unverzichtbaren Teil der Ernährungssicherung dar. Zugleich sieht sich die Landwirtschaft wachsenden Herausforderungen durch den fortschreitenden Klimawandel und dem immer dringlicher werdenden Erhalt der Biodiversität gegenüber. Weiterhin gehen durch die Erfordernisse des Siedlungs- und Verkehrsbaus noch immer kontinuierlich Flächen verloren. Um dennoch den stetig steigenden Bedarf an Agrarprodukten befriedigen zu können, müssen bei gleichbleibender oder sogar schrumpfender Ackerfläche Technologien eingesetzt werden, die die Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit sowie die Produktivität in der Landwirtschaft fördern. Fernerkundungstechnologien, wie die Sentinel-Satelliten des europäischen Copernicus Programms, können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.
Die Nutzung von Copernicus-Daten für eine nachhaltige, klimaschützende Gestaltung der Landwirtschaft wird in dieser Fachsession anhand von vier Forschungsprojekten und -initiativen aufgezeigt. Diese umfassen den Einsatz im Zuckerrübenanbau zur Steigerung von Qualität und Quantität der Produktion, konkrete Anwendungen im praktischen Pflanzenbau im Experimentierfeld AgriSens DEMMIN4.0 sowie die Detektion der Mahdhäufigkeit im Grünland als Indikator ihres ökologischen Wertes. Der Vortragsteil schließt mit einer Studie zur Ermittlung des Kohlenstoffgehaltes im Oberboden landwirtschaftlicher Flächen als potenzieller Beitrag zum Klimaschutz. Es werden Potenziale, aktuelle Herausforderungen und Grenzen sowie Perspektiven diskutiert.

Impulsvorträge

  • AgriSens DEMMIN 4.0 -Fernerkundungstechnologien für die Digitalisierung im Pflanzenbau, Vortragende und Co-Autoren:
    • Dr. Daniel Spengler, Deutsches GeoForschungsZentrum
    • Prof. Dr. Christopher Conrad, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    • Prof. Dr. Erik Borg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
    • Falk Böttcher, Deutscher Wetterdienst
    • Prof. Dr. Eike Stefan Dobers, Hochschule Neubrandenburg
    • Dr. Heike Gerighausen, Julius Kühn-Institut
    • Dr. Ursula Geßner, DLR
    • Dr. Mike Teucher, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    • Dr. Michael Thiel, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
    • Sina Truckenbrodt, Friedrich-Schiller-Universität Jena

  • Monitoring der Grünlandnutzungsintensität mit Copernicus-Daten – eine Vergleichsstudie, Vortragende und Co-Autoren:
    • Dr. Marcel Schwieder, Thünen-Institut
    • Felix Lobert, Thünen-Institut
    • Maximilian Wesemeyer, Humboldt-Universität zu Berlin
    • Alice Künzel, Thünen-Institut
    • Dr. Gideon Okpoti Tetteh, Thünen-Institut
    • Jana Lorenzl, Thünen-Institut
    • Dr. Alexander Gocht, Thünen-Institut
    • Prof. Dr. Claas Nendel, Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V.
    • Prof. Dr. Patrick Hostert, Humboldt-Universität zu Berlin
    • Dr. Stefan Erasmi, Thünen-Institut

    Diskussion

    • Copernicus treibt die Digitalisierung in der Landwirtschaft voran. Wird diese dadurch automisch nachhaltig(er)?
    • Kann Copernicus den Boden- und Klimaschutz unterstützen?
    • Die neue Bundesregierung strebt einen Anteil von 30 Prozent Ökolandbau in der Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 an. Müssen vorhandene, erprobte Algorithmen jetzt neu trainiert werden?
    • Was sind derzeit die größten Herausforderungen im Hinblick auf den Einsatz von Copernicus in der landwirtschaftlichen Praxis?
    • Gibt es weiteren Entwicklungsbedarf oder weitere Anregungen für die Bundesregierung bzw. Anforderungen an das Copernicus-Programm?