Wir feiern 25 Jahre Copernicus

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Wir feiern 25 Jahre Copernicus

Messungen des Copernicus-Satelliten Sentinel-5P zeigen das Ausmaß des Ozonlochs über der Antarktis in 2022. © DLR

Von Pia Voigt

Am 8. Juni 2023 besteht das Copernicus-Programm seit 25 Jahren. Zur Feier des Tages findet unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission ein großes Geburtstagsevent in Stockholm statt. In ganz Europa wird gefeiert, mit weiteren Events in Toulouse, Athen, Kopenhagen, Brüssel und Bologna.

Die Geschichte von Copernicus begann im Jahr 1998 mit der Unterzeichnung des Baveno Manifesto. Das Manifest hebt die Bedeutung von Umweltüberwachung für die Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und ziviler Sicherheit hervor. Das daraus entstandene Projekt wurde zunächst als Global Monitoring for Environment and Security (GMES) bezeichnet und später in Copernicus umbenannt. Die Namensgebung gedenkt an Nikolaus Kopernikus, ein großer Europäer und Pionier der Erdbeobachtung, der für seine bahnbrechende Arbeit in der Astronomie und die Entwicklung des heliozentrischen Modells unseres Sonnensystems bekannt ist.

Die Sentinel-Missionen – eine Copernicus Erfolgsgeschichte

Bereits im Jahr 2005 wurde auf der ESA Ministerkonferenz in Berlin mit dem Beschluss der ersten weltraumgestützten Erdbeobachtungskomponente von Copernicus der Grundstein für das erfolgreiche Sentinel-Satellitenprogramm gelegt. 2014 startete mit Sentinel-1A die erste Mission in den Orbit. Jede der Sentinel-Missionen basiert auf einer Konstellation von Satelliten, um die Anforderungen an ausreichend häufige Aufnahmen der Erdoberfläche zu erfüllen und robuste Datensätze für Copernicus-Dienste zu liefern. Die aktuell sieben fliegenden Satelliten sind unter anderem mit Radar- und Multispektral-Bildgebungsinstrumenten ausgestattet. Jede Mission konzentriert sich auf einen anderen Aspekt der Erdbeobachtung. Dazu zählen Atmosphären-, Ozean- und Landüberwachung. Die riesige Menge kostenlos verfügbarer Daten bieten eine elementare Grundlage, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel und dessen weitreichenden Folgen messbar zu machen. Copernicus hat die zivile satellitengestützte Erdbeobachtung damit auch international auf ein neues Niveau gehoben. Die deutsche Industrie trägt als Hauptauftragnehmerin für die Produktion von vier der insgesamt sechs Familien der ersten Sentinel Generation enorm zu diesem Erfolg bei.

Neben den Sentinel Datenprodukten bietet das Copernicus-Programm auch zahlreiche Dienstleistungen im Katastrophen- und Krisenmanagement (CEMS) , zur globalen Überwachung der Luftqualität (CMEMS) , der Meeresumwelt (CMEMS) des Klimawandels (C3S), der zivilen Sicherheit (CSS) und der Landoberflächen (CLMS).

Copernicus für den EU Green Deal

Da Copernicus kontinuierlich Daten sammelt, die zur Klimazustandsüberwachung beitragen, wird dadurch maßgeblich der EU Green Deal unterstützt. Die Daten unterstützen nicht nur den Erkenntnisgewinn über den Wandel des Klimas und seine globalen und regionalen Auswirkungen. Sie helfen auch bei der Planung von notwendigen Anpassungsmaßnahmen in Europa. So werden für den Naturschutz beispielsweise landwirtschaftliche Prozesse und Greening-Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität mit Copernicus gemonitort und die Zustandsüberwachung der Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder stetig verbessert. Zudem setzten aktuelle Projekte mit Hilfe von Sentinel-Daten neue Standards im Gewässer- und Landmonitoring, um das wissenschaftliche Fundament für wichtige politische Entscheidungen zu stärken.

Am 13. September 2017 beschloss das Bundeskabinett die „Nationale Strategie für das europäische Copernicus-Programm“. Seitdem stellt die Bundesregierung konkrete Arbeitsprogramme für Copernicus zusammen. Federführend ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR in Bonn begleitet das europäische Erdbeobachtungsprogramm im Auftrag des BMDV auf europäischer Ebene und unterstützt deutsche Nutzerinnen und Nutzer mit konkreten Maßnahmen.

Die frei und schnell verfügbaren Satellitendaten von Copernicus sowie fundierte Kartierungsprodukte und Prognosedaten der Copernicus-Dienste versetzen Privatpersonen, Firmen, Forscherinnen und Forscher sowie Behörden in die Lage, datengestützte innovative Lösungen zu finden und verantwortungsvolle Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft zu ergreifen. Ein einfacher Zugang zu den nationalen Copernicus-Daten und weiterführenden Diensten sowie umfangreiches Informations- und Schulungsmaterial findet sich auf der Plattform CODE-DE (Copernicus Data and Exploitation Platform – Deutschland).