D.1 - Möglichkeiten und Grenzen von Copernicus im Naturschutz – Stand der Entwicklung

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Möglichkeiten und Grenzen von Copernicus im Naturschutz – Stand der Entwicklung

Organisation

Dr. Wiebke Züghart und Dr. Stefanie Stenzel, Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Moderation

Dr. Stefanie Stenzel (BfN)

Hintergrund

Informationen zu Zustand und Veränderung von Natur und Landschaft, zu Zustand und Veränderung der Biodiversität sowie zu Einflussgrößen, klein- wie großräumig, werden im Naturschutz vielfach benötigt. Sie dienen der wissenschaftlichen Erkenntnis, der Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen, der Erfüllung von Berichtspflichten oder auch der Politikberatung. Diese Informationen werden meist über etablierte Kartiermethoden im Feld, Expertenwissen oder andere bereits vorhandene Datenquellen eingeholt.

Die satellitenbasierte Fernerkundung liefert flächendeckende, standardisierte, regelmäßige aktualisierte Informationen über große Areale; mit den Copernicusdaten- und Produkten stehen diese frei zugängig und aufbereitet zur Verfügung. Eine Ergänzung bisheriger Arbeiten und eine Öffnung neuer Arbeitsfelder wären daher prinzipiell vorstellbar. Zu einer routinemäßigen, operationellen Anwendung von Fernerkundung ist es im naturschutzfachlichen Bereich, auch an Behörden, bisher jedoch kaum gekommen.

Thema der Session ist daher der aktuelle Stand der Entwicklung von robusten fernerkundlichen Produkten und Methoden für die potentiell zukünftige naturschutzfachliche Anwendung. Es werden exemplarisch Aufgabenfelder, mögliche Lösungswege und deren Ergebnisse anhand verschiedener Projekte präsentiert. Im Fokus der Vorträge und Diskussion steht dabei, welche Ansätze bereits warum gut funktionieren und für die Zukunft verlässlich anwendbar erscheinen, aber auch was bisher nur unzureichend umgesetzt werden konnte und vor allem warum. Damit soll aufgezeigt werden, welche Standards für eine Implementierung von Fernerkundung im Naturschutz grundsätzlich eingehalten werden müssten, an welcher Stelle eine operationelle Anwendung zeitnah anstehen könnte und bei welchen Themen welcher Entwicklungsbedarf noch besteht, um einen Mehrwert schaffen zu können.

Impulsvorträge

  • Nutzung von Satellitenbild-Zeitreihen zum Grünlandmonitoring. Ergebnisse einer nationalen Analyse zur Anwendung auf Natura2000 Gebiete, Oliver Buck, EFTAS GmbH
  • Die Schutzwürdigkeit des Waldes in Zeiten des Stromnetzausbaus: Erstellung einer deutschlandweiten Baumartenklassifikation, Sebastian Preidl, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ
  • Einzug der Satellitendaten in das Seegrasmonitoring - Operationalisierung eines Monitorings mit Copernicus-Daten, Jörn Kohlus, Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein & Kerstin Stelzer, Brockmann Consult
  • NaTec: Möglichkeiten und Grenzen zur Ableitung von Bioindikatoren für ein skalenspezifisches Naturschutzmonitoring im Nationalen Naturrerbe Kyritz-Ruppiner Heide, Carsten Neumann, Helmholtz-Zentrum Potsdam - GFZ

Diskussion

  •  Wo sehen Sie Möglichkeiten und einen Mehrwert in der Nutzung von Copernicus-Diensten und -Produkten für den Naturschutz?
  • Wo sehen Sie Grenzen in der Nutzung von Copernicus-Diensten und -Produkten für den Naturschutz? Was sind Gründe hierfür?
  • Welche Standards müssen eingehalten werden um einer routinemäßigen Anwendung im Naturschutz näher zu kommen?
  • Welche Synergien zu anderen Themenbereichen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, u.a) könnten bestehen? Gibt es modifiziert übertragbare Anwendungen?

Raum
Die Fachsession findet in Konferenzraum 1 statt.